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A Game Of Dwarves - Der Spaß und Spiele Test

 

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A Game Of Dwarves sitzt mit fettem Hintern auf dem Managementspiel-Template, dass Bullfrog und seinen Imitatoren erdacht und weiterentwickelt wurde. Verdammt, es ist schön, dass Leute diesen Pfad beschreiten, nicht wahr? Und es ist leicht, andere mögliche, wenn auch entferntere Einflüsse zu erkenne, darunter natürlich Dwarf Fortress, obwohl es mit besagtem Spiel nur die Zwerge, das Graben und den Tod der Zwerge durch Graben gemein hat. Wie dem auch sei, wir leben in einer Zeit, in der sich die Leute wieder an Managementspiele erinnern und diese spielen möchten, denn die befriedigenden Berge von Ressourcen und die endlos herumeilenden Handlanger machen Spaß und geben einem die Illusion von Macht. A Game of Dwarves ist ein Spiel der indirekten Steuerung und des Third-Person-Bauens – eines, das sich ein Bild von Dungeon Keeper an die Wand des Schlafzimmers klebt und sich wünscht, genau so sein zu können, nur besser. Es gibt viele Gegenstände, die sie herstellen und in die Welt werfen können, Sie können mit Ihrem Gold interessante Dinge kaufen und es gibt Systeme, die Sie vervollkommnen müssen, wenn Ihre Bevölkerung nicht nur überleben, sondern wachsen soll. Management als Genre ist nicht mit Strategie gleichzusetzen, auch wenn uns manche Leute genau das weismachen wollen, und Dwarves fällt ganz entschieden in die Management-Kategorie. Dafür gebührt dem Spiel Lob.

Der zentrale Anreiz von A Game Of Dwarves ist wahrscheinlich die Kampagne, in der Sie – ein Zwergenprinz – einen vergessenen/verlorenen Kontinent besiedeln müssen, wobei Sie von Befehlen des Königs geleitet werden. Dazu müssen Sie in einer Reihe von Szenarien gewisse Zielvorgaben erfüllen – üblicherweise dreht es sich darum, etwas auszugraben, was irgendwo unter der Erde verborgen ist/verloren wurde -, während Sie Ihre Gemeinschaft winziger Bartträger managen. Wenn Sie weiter vorangeschritten sind, werden Sie in einen Kampf gegen „Mages“ (Magier) verwickelt, die den Magicka-Zauberern verdächtig ähnlich sehen, und die Sache wird um einiges schwieriger.

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Das Spiel wird selbstverständlich in 3D präsentiert und Sie können die Kamera in den von Zwergen bevölkerten Tunnels um 360 Grad drehen, wie man es erwarten darf. Aber aus irgendeinem Grund ist alles heller und weniger hübsch, als man erwarten würde. Die 3D-Sache wird durch den Umstand verkompliziert, dass das Spiel Grid-basierend ist, was bedeutet, dass Sie sich durch eine Welt aus Blöcken graben. Das führt zu einem Problem mit der Z-Achse: Sie müssen auf Tasten drücken, um durch die ebenen nach oben und nach unten zu gelangen. Das ist bedeutsam, da Sie sich durch diesen Raum graben, der entweder als schwarzes Nichts als eine Reihe von Fragezeichen dargestellt wird, die mysteriöse Objekte anzeigen, die es auszugraben gilt.

Es dauert zwar nicht lange, bis man dieses Vertikalitätssystem durchschaut hat, aber ich habe das unbestimmte Gefühl, dass die Entscheidung, das Spiel auf einer Reihe von Ebenen (Layers) basieren zu lassen – von der mit Gras bewachsenen Oberfläche bis zu den dunklen Tiefen -, sinnvoll sein mag, dass sie sich aber negativ auf die Spielbarkeit auswirkt. Auch nach stundenlangem Spielen konnte ich mich nicht daran gewöhnen, mich durch so viele Ebenen hinauf- und hinunterbewegen oder in schwarzem Raum „graben“ oder alle von mir in Auftrag gegebenen Aktivitäten über so viele Ebenen verteilt im Auge behalten zu müssen. Immer wieder musste ich mich ärgern, wenn ich zum Beispiel auf das falsche Segment von Nichts klickte. Und ich sage das als jemand, dem für gewöhnlich im 3D-Raum nichts entgeht: Ich hatte selbst in Videospielen, in denen man ständig den Kopf verdrehen muss, nie räumliche Probleme. Dieses Spiel ist nicht übertrieben kompliziert, nur klobig. Es hat einen Grund, dass ähnlich geartete Spiele das Graben auf eine einzige Ebene beschränken: es ist unmittelbarer und wirkt besser. Und oft sieht es auch besser aus. Ich vermute, dass diese Entscheidung, an der in Dwarves so vieles hängt, diejenige sein wird, die das Spiel am meisten plagt.

Andere Aspekte des Spiels sind so, wie man es erwarten würde: Sie müssen sich um Ressourcen kümmern, damit das Werk problemlos rennt. Gold kann von Minenarbeiter-Zwergen aus dem Fels gehauen werden. Sie müssen es dann verkaufen, um die anderen Ressourcen kaufen zu können, die Sie benötigen, um all die Dinge zu bauen, die Sie benötigen, damit Ihre Welt reibungslos funktioniert. Nahrung muss angebaut werden: dafür benötigen Sie fruchtbaren Boden, einen magischen Stein und Zwerge, die die Nahrung einsammeln. Zwerge müssen von einem magischen Brunnen herbeigerufen (sofern die Nahrungsmittel ausreichen) und dann mit einer Arbeit beauftragt werden. Wenn Sie nicht über die richtigen Arten von Zwergen verfügen, sind Sie zum Scheitern verdammt.

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Und dann ist da natürlich noch die entscheidende Prise Gefahr: Orks, Spinnen, Goblins und noch wesentlich unangenehmere Kreaturen lauern unter der Erde und warten nur darauf, von unglückseligen Bergmännern befreit zu werden. Sie sind extrem gefährlich, weshalb Sie vorbereitet sein müssen, ehe Sie die Bereiche mit den oben erwähnten Fragezeiten angehen. Die Bösewichte können nur von militärischen Zwergen überwältigt werden – und Sie können sehr schnell ins Hintertreffen geraten, wenn Sie nicht ausreichend Kämpfer zur Hand haben, um eine Invasion abzuwehren. Abgesehen vom Aufbau von Verteidigungseinrichtungen und dem Teleportieren von Soldaten können Sie wenig tun, um die Kämpfe zu beeinflussen. Sie müssen sich darauf verlassen, dass Ihre Soldatenzwerge der Situation gewachsen sind, in der sie sich wiederfinden. Diesen Aspekt des Spiels finde ich ziemlich schwach, denn das Ganze reduziert sich im Grunde darauf, neue Zwerge in die Welt zu holen, um militärische Verluste wettzumachen, was aber nur dazu führt, dass sie schnell getötet werden, da sie Neulinge sind. Noch schlimmer ist, dass es keine gute Methode gibt, Feinde anzugreifen, die man entdeckt hat. Sie müssen sich darauf verlassen, dass Ihre militärischen Zwerge selbst den Weg zu den Kampfpunkten finden und nicht unterwegs entscheiden, dass es Zeit fürs Bett ist.

Wie dem auch sei, Sie können zum Glück auch Custom Games kreieren – ich nehme an, dass dies alle, die sich länger mit diesem Spiel befassen, die meiste Zeit tun werden -, was Ihnen die Möglichkeit gibt, das Spiel in angenehmem Tempo zu erkunden, denn Sie können die Kampfeventhäufigkeit und die Ressourcen festlegen. Und…

Uff, entschuldigen Sie… Ich bin nur. Uff. Sehr müde.

Ich sollte wohl ein Nickerchen machen.

Sonst noch jemand schläfrig?

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Vielleicht sollte ich nur für ein paar Minuten die Augen schließen. Nur ein paar…

Entschuldigung. Ich weiß, diese Kritik lässt meine übliche Energie vermissen. Lassen Sie mich ganz ehrlich sein: Ich habe keinen Spaß daran, über A Game Of Dwarves zu schreiben. Es machte auch nicht wirklich Spaß, das Spiel zu spielen. Es gelang ihm nicht, mich für das Geschehen zu begeistern. Die Zwerge und das Projekt des Bauens und Grabens interessierten Es ist nicht so, dass das Spiel furchtbar wäre, nein, das ist es ganz und gar nicht. Es ist in Ordnung. Es ist nur so, dass es ein Spiel ist, das viel zu wenig von den Ressourcen bietet, die ein Managementspiel benötigt. Es fehlt etwas Entscheidendes: die Matrix aus Story, Aktivität und Präsentation ließ mich kalt. Ich hatte schon nach einigen Stunden nicht mehr das Bedürfnis, mehr von dem Spiel zu sehen, und es zeitigte keine befriedigenden Konsequenzen, wenn ich mich entsprechend fürsorglich um meine Zwerge kümmerte. Vielleicht hätte es geholfen, wenn die Dinge, die man in den Tiefen des Spiels freilegen kann, irgendwie „magischer“ wären. Und das Tempo hilft auch nicht: allzu oft muss man darauf warten, dass etwas passiert, weil der Zwerg, der etwas tun muss, gerade ein Nickerchen macht - und das ist nicht gerade ein Garant für Videospielvergnügen. Noch dazu passiert das regelmäßig: Ich drückte oft auf „schneller Zeitvorlauf“, damit ich der AI nicht gar so lange beim Schlafen zusehen musste.

Ja. Aber ich kann es verstehen. Schlafen ist gut.

A Game Of Dwarves schafft es nicht, wie Dungeon Keeper oder ein anderes Managementspiel aus dieser Ära zu sein, was schade ist, denn es ist bewundernswert, dies anzustreben. Stattdessen ist es ein Managementspiel, das ein wenig unbeholfen daherkommt, mit tonnenweise Zwergenzeugs, das nicht halb so charmant ist, wie es sein sollte. Es funktioniert auch nur halb so gut, wie es hätte sein sollen. Aber wenigstens kostet es nur €10.

Zeit fürs Bett.

Abschließende Bewertung

Spiel: 5,5

Spaßfaktor: 5,0

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