Aloe Blacc: Lift Your Spirit (Interscope/XIX)
Retro-Soulmann Aloe Blacc scheint den großen kommerziellen Durchbruch im Auge zu haben. 2013 schrieb er „Wake Me Up“, den Hit des EDM-Produzenten Avicii, mit und sang darauf und nun bewegt sich sein drittes, wie für dir Charts geschriebenes Soloalbum durchwegs in poppigen R&B-Gefilden. Es ist ein beherztes Unterfangen, aber nicht besonders anregend. Das Album sprüht nur so vor keckem Optimismus und Blacc ruft die Hörer dazu auf, "to see through the eyes of a child" und "believe in love, the only thing we have that's true". Zyniker, nehmt euch in Acht: Blaccs zum Schnippen mit den Fingern anregende, radiofreundliche Mischung von Soul und Folk könnte euch mit der Zeit auf die Nerven gehen. Lift Your Spirit möchte durchwegs gute Stimmung verbreiten, ja die Hörer zum Jubeln bringen; lediglich das sinnliche „Red Velvet Seat“ sowie „Ticking Bomb“ sind ein wenig düsterer angelegt. Blaccs rauhe, ausdrucksstarke Stimme klingt das gesamte Album hindurch fantastisch – seine Triller und Melodien sind eindeutig von Stevie Wonder und Bill Withers inspiriert -, aber das ist zu wenig, um das Album auch nur ansatzweise aufregend zu machen.
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