5 Seconds of Summer: 5 Seconds of Summer (Universal)
Sollten One Direction aufgrund der kürzlichen „Gras“ Kontroverse den einen oder anderen Fan verloren haben, kommt die Cahrts-bereite australische Pop-Punk-Band 5 Seconds of Summer gerade zur rechten Zeit, um diese Enttäuschten aufzusammeln. Es handelt sich bei dieser Band um (schluck) vier YouTube Stars, die mit ihren fast wie ein Zug tuckernden Gitarren, "hey hey heys" und dämlich eingängigen Refrains an Weezer und die frühen Busted erinnern. Diese Band und dieses Album zielen direkt auf den Teenagermarkt. Geboten werden schriller Überschwang und textlicher Unfug und die Songs hüpfen und ächzen (gelegentlich) unter dem Gewicht der Zweideutigkeiten. Die vor kurzem veröffentlichte Hitsingle „She Looks So Perfect“ ("in my American Apparel underwear") verknüpft Cross Dressing mit Produktplatzierungen. Über die sexuellen Stereotypen in „Good Girls“ ("… are bad girls that haven't been caught") oder das "naughty tattoo in a place that I want to get to", das in „18“ gepriesen wird, sollte man tunlichst nicht nachdenken, aber es gibt daneben zu Glück au willkommene Selbstironie, etwa über die Erforderlichkeit gefälschter Ausweise und darüber, von der Mutter zur Schule gefahren zu werden. Potenzielle Hits wie „Don't Stop“ wird man bald überall hören: Besorgte Eltern werden vermutlich bald zu den Ohrenstöpseln greifen und sich die ewige Frage stellen: Müssen sich unser Popkinder so einen Dreck anhören?
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