Das Neueste

App Review: Spellfall – Ich war von diesem Rätsel-Rollenspiel begeistert, bis ich bezahlen sollte

 

spellfall app review 01

Edelsteine zu „matchen“ (gleiche zusammenbringen), um Elementarzauber zu wirken, mächtigere Waffen und Rüstungen kaufen, sich mit Runen ausstatten, die mächtige Fähigkeiten und Zauber freischalten - Backflip Studios' Spellfall bietet alles, was ich mir je von einem Rätsel-Rollenspiel (puzzle RPG) gewünscht habe, plus aggressive Mikrotransaktionen. 

Seit meiner stürmischen Liebesaffäre mit dem original Puzzle Quest hat jedes Spiel, das Rollenspielmechaniken mit „match-3“ Puzzles kombiniert, zunächst einmal meine volle Aufmerksamkeit – aber sich diese auf Dauer zu sichern, ist eine andere Angelegenheit. Ein „uzzle RPG“ muss über ein bestimmtes Maß an Qualität und Ausgereiftheit verfügen, damit ich nach den ersten paar Runden weiterspiele.

Spellfall verfügt über die nötige Qualität und Ausgereiftheit. Helle, farbenfrohe Edelsteine (Gems) auf dem Puzzlebrett, die mit echter Auswirkung verschwinden, charakteristische 3D-Modelle für den Helden und die endlose Horde seiner Feinde – Backflip hat sogar mein liebstes, nicht unbedingt erforderliches Feature inkludiert: Ausrüstung und Waffen, die das Aussehen des Spielercharakters verändern (es ist fast schon lächerlich, wie wichtig mir das ist).

Die ersten paar Matches waren reinste Magie. Ich verstand die Spielmechaniken fast sofort - man kann beliebige zwei Gems (Eselsteine) am Brett vertauschen, um Gruppen von drei oder mehr gleich aussehenden Elementen zu kreieren. Wenn man vier oder mehr gleiche Gems miteinander kombiniert, werden mächtigere Gems (Edelsteine) geschaffen, die komplette Linien von Feuer, Wasser, Eis, Blitzen oder Pflanzen generieren. Der Spieler kann eine bestimmte Zahl von Runden spielen, ehe der Feind attackiert, weshalb es für den Erfolg im Kampf unumgänglich ist, die Gems klug und effizient zu vertauschen.

Nach der ersten Runde wurde mir der Store vorgestellt, in dem man mit den im Kampf verdienten Münzen (coins) Waffen und Rüstungen kaufen kann, von denen jede über Runensteckplätze (rune slots) verfügt, die man für besondere Zauber oder passive Boni nützen kann.

Es war perfekt, ich war begeistert, Spellfall zu spielen.

Doch dann bemerkte ich den Timer über meiner Gesundheitsanzeige (health bar) und das kleine Heilungsicon (healing icon) auf dem Kartenschirm. Wenn man darauf klickt, kann man Gold bezahlen, um komplett geheilt zu werden, oder eine Stunde warten, bis die Anzeige aufgefüllt ist. Hrm. Das gefiel mir gar nicht. Ich hatte mich mit einer Heilrune ausgestattet, die mir ermöglichte, im Kampf Wasseredelsteine (water gems) zu sammeln, um einen Zauber aufzuladen, der ein wenig Gesundheit auffüllt, aber das reichte nicht aus, um mich längere Zeit spielen zu lassen. Und was würde passieren, wenn ich starb?

Oh. Das würde für mich zu einem Problem werden. Nach einem besonders zermürbenden Kampf – und die Kämpfe werden gegen Ende des zweiten Kartenabschnitts (map segment) wirklich aufreibend – würde der Reiz, einen Dollar zu investieren, um den Kampf erfolgreich zu beenden, sehr stark werden.

Ganz zu schwiegen von den Kosten der Ausrüstung. Nach jedem Kampf taucht nach dem Rotationsprinzip ein neuer Gegenstand im Store auf, dessen Seltenheit durch farbcodierte Bändchen angezeigt wird. Seltene blaue Gegenstände kosten mehrere tausend Münzen. Ich habe epische violette (purple) Gegenstände gesehen, die zehntausende kosten. Nachdem ich das dritte Kartensegment erreicht hatte, verlor ich in jedem Kampf fast meine gesamte Gesundheit, erhielt aber für meine Mühen nur ein paar hundert Münzen.

Geduld macht sich in Spellfall bezahlt. Im Laufe der Zeit generiert jeder eroberte Kartenabschnitt Münzen, genau wie die Gesundheit des Spielers nach und nach aufgefüllt wird. Jeden Tag kann der Spieler eine Truhe (chest) öffnen, die eine Waffe, eine Rune oder eine Rüstung enthält, die nichts kostet. Wäre ich ein geduldiger Mensch, könnt eich mir Zeit lassen, in kleinen Happen spielen und im Spiel relativ wohlhabend sein.

Aber ich bin kein geduldiger Mensch, weshalb ich $10 für Münzen ausgab (mit zusätzlich zwei Wiederbelebungen investierte ich bisher $12 in das Spiel). Ich kaufte eine teure Rüstung, stürzte mich in den Kampf und konnte kaum einen Unterschied feststellen, was den Schaden betraf, den ich einsteckte, obwohl der Rüstungswert meines neuen Schutzes doppelt so hoch war wie der meines vorherigen.

Ich freute mich auf Spellfall und war zunächst vom Spiel begeistert. Nun bin ich nur noch enttäuscht. Enttäuscht, weil das Spiel den Schwierigkeitsgrad so schnell steigerte, dass ich mich fast genötigt sah, Geld für bessere Ausrüstung auszugeben. Aber auch enttäuscht von mir selbst, weil ich fälschlich dachte, ich müsste nur $10 ausgeben, um die Probleme des Spiels aus der Welt zu schaffen. Ich habe kein Problem damit, einem Studio Geld für ein free-to-play Spiel zu geben – der Schlüssel ist jedoch, mir das Gefühl zu geben, oich müsste es nicht tun. Spellfall gibt mir dieses Gefühl nicht.

Alle Elemente einer exzellenten Puzzle/Rollenspiel-Mischung sind in Spellfall vorhanden, doch sie werden von diesem ungeschickt implementierten free-to-play-Modell daran gehindert, ihre volle Wirkung zu entfalten.

Spellfall

  • Genre: Puzzle RPG

  • Entwickler: Backflip Studios

  • Plattform: iOS

  • Preis: Gratis

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen

Spass und Spiele Designed by Templateism.com Copyright © 2016 |

2013 - 2016 Spass und Spiele. Designbilder von Bim. Powered by Blogger.