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Sinead O'Connor: I'm Not Bossy, I'm The Boss (Albumkritik)

 

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Sinead O'Connor: I'm Not Bossy, I'm The Boss (Nettwerk)

Als sie vor kurzem in einem Interview I'm Not Bossy, I'm the Boss als "just an album of love songs" beschrieb, sagte Sinéad O'Connor höchstens die halbe Wahrheit. Das Latexkleid im Dominastil und die strenge Perücke, die sie auf dem Cover trägt, erzählen, für sich genommen, eine andere Geschichte, doch das Photo und die Musik sind Teil einer Beziehungsschilderung, die sie vor Empörung, Lust und Hoffnungslosigkeit geradezu lodern lässt. Die Künstlerin beharrt zwar darauf, dass nur einige wenige Songs autobiographisch sind, aber es fällt mehr als schwer, die übrigen für bloße Fiktion zu halten. In Songs wie „Where Have You Been?“ ("Eyes more frightening I've never seen/ What do they want with me?") und Harbour ("A broken 14-year-old girl hasn't been allowed to tell/ What actually happened in Hell") ziehen so heftige emotionale Unwetter auf, dass es schwindelerregend und beunruhigend ist. Sollte es sich um reine Fiktion handeln, wäre es ein Triumph der Erzählkunst. Die Schwäche dieses Albums ist die Produktion: Wenn man vom heulenden Blues-Rock von „The Voice of My Doctor“ einmal absieht, wurde ihr Gesang zu einem mädchenhaften Murmeln zusammengestaucht, was, da wir es hier mit einer der großen Stimmen des Pop zu tun haben, geradezu ein Verbrechen ist.

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