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Mortal Kombat X – Die familiären Fatalities streckten mich nieder

 

mortal kombat x family fatalities 01

Eltern sollten ihre Kinder nicht überleben. Sie sollten definitiv ihrem Kind nicht den Brustkorb aufreißen, während sie einen klassischen Horrorfilm zitieren und für die Kamera posieren.

Als langjähriger Fan der Mortal Kombat Serie habe ich kein Problem mit den für sie typischen „finishing moves“. Die neuesten mögen blutiger sein als die meisten, aber sie entsprechen ganz dem Geist der brutalen Zeichnungen, die ich einst in der Schule anfertigte und auf denen zu sehen ist, wie meine Klassenkameraden erstochen, erschossen oder mit der Dampfwalze überrollt werden, bis sie wie Würste platzen. Ein guter, sauberer Zeitvertreib, nur eben nicht gut. Und auch nicht sauber.

Doch dieser neueste Mortal Kombat Titel fügt mehrere neue Charaktere zur Kämpferriege hinzu, von denen einige mit Veteranen der Serie verwandt sind. Nehmen Sie nur zum Beispiel Cassie Cage, die Tochter von Johnny Cage und Sonya Blade. Nun kann ihr liebender Vater sie leicht der Länge nach aufschlitzen. Johnny Cage gewinnt.

Es kann im Rahmen der Story verschiedene Gründe haben, warum Eltern und Kinder zerstritten sind. Dämonische Besessenheit, Kindheitstrauma, schlechte Beziehungen und so weiter. Eines der anderen neuen Kinder der Spiels, Kenshis Sohn Takeda, führte ein normales Leben mit seiner Mutter, ehe alles den Bach runterging, weshalb es durchaus verständlich ist, warum er seinem Vater nicht traut und im Kampf bereit ist, Schreckliches zu tun.

Doch im Fall von Sonya und Johnnys Tochter beginnt jeder Kampf mit unbeschwertem (und leider nicht deutlich zu hörendem) Geplauder.

Die drei Charaktere scheinen gut miteinander auszukommen. Sie haben eine Beziehung, wie ich sie auch gerne zu meinen Kindern hätte, sollte die Erde je von außerirdischen übersinnlichen Kräften heimgesucht werden. Vielleicht werden wir gemeinsam trainieren, um unseren Planeten zurückzuerobern.

Wir würden sicherlich nicht das hier tun:

In Verbindung mit der vertrauten Plauderei vor dem Match finde ich dies erschreckend. Ähnlich verstörend finde ich diesen Kampf von Jax und Jacqui Briggs, dem Vater-und-Tochter-Speial-Forces-Team.

Er kann sie nicht auf ewig beschützen, weshalb er lieber ihren Kopf in zwei Stücke reißt und als Aschenbecher benützt.

Oh, Dad.

Ich habe innerfamiliäre Rivalitäten in Kampfspielen recht gern, etwa den gutmütigen Wettstreit zwischen Bass und Tina in Dead or Alive oder den nicht ganz so gutmütigen Wettstreit rund um Tekkens Mishima-Clan. Der große Unterschied ist natürlich, dass keine dieser Serien auch nur annähernd so brutal ist wie Mortal Kombat, wo der Familienspieleabend aus Monopoly, Pizza und dem Herausreißen von Eingeweiden besteht.

Ich sage nicht, dass Familien in Kampfspielen einander nicht ermorden sollten. Ich meine nur, dass es dafür bessere Motive geben sollte. Sie sollten vielleicht deutlicher zum Ausdruck gebracht werden. Weniger freundliches Geplauder, stattdessen mehr tränenreiches „Ich muss dir leider jetzt den Brustkorb zerfetzen, Baby“. Oder vielleicht könnte Netherrealm familienspezifische „Fatalities“ kreieren, die diese Beziehungsprobleme besser verdeutlichen, und zwar mit weniger Blut und mehr Erniedrigung. Nichts charakterisiert einen Nachmittag mit Eltern so sehr wie Erniedrigung.

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