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Mikal Cronin: MCIII (Albumkritik)



Mikal Cronin: MCIII (Merge)



Mikal Cronin mag nicht der bekannteste von Kaliforniens neueren Garagen-Rockern sein, aber ist wahrscheinlich der experimentierfreudigste. Auf seinem dritten Album - Titel MCIII - , kann man praktisch hören, wie er sich vergnügt die Hände reibt, während er seine Songs mit fröhlichen Streichern und Blechbläsern vollstopft, die seine eindringlichsten und verletzlichsten Momente in liebliche Klänge tauchen. An manchen Stellen entsteht so aufgrund der Mitsing-Einfachheit der Eindruck, man lausche orchestralen, klaustrophobischen Shins. Doch Cronin ist am besten, wenn er nicht alles direkt und unkompliziert macht. „Alone“ beginnt mit einer melodramatischen Instrumentalpassage, die in den 80-ern auf einem Kreuzfahrtschiff hätte erklingen können, worauf Cronin mit zitternder Stimme “I’m alone” singt und eine stark reduzierte akustische Melodie erklingt, die sich zu einem die Lungen perforierenden „Rock mit Bläsern“ Epos auswächst. Ein weiterer unkonventioneller Song ist „Say“, der mit seiner Dance-Punk Cowbell, seinem Krautrock-Schwung und seiner mitreißenden Gitarre klingt, als würden die Foo Fighters Liquid Liquid covern. „And then there’s Gold“, sowohl ein toller Garage Rocker als auch ein skurriler 60s-Popsong, der mit seinen stampfenden Drums, die den Wüstensand aufwirbeln, lieblichen Harmonien, geschmolzener Verzerrung und so heftigem Strumming, das man fürchtet, jeden Moment würde Blut spritzen, überzeugt. Cronins vorheriges Album war ein ziemliches Durcheinander und MCIII bietet nicht die Lösung dieses Problems. Aber hinter dem Schutt blitzt wahre musikalische Größe auf.


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