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MSTRKRFT: Operator (Albumkritik)

 

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MSTRKRFT: Operator (Last Gang)

 

 

Ah, die berauschenden Tage der Tanzmusik der Mitte der 2000-er, die nun lange genug vergangen sind, um offiziell Nostalgie zu erlauben, vor allem auch deshalb, weil das französische House-Duo Justice und seine ungehobelteren Cousins MSTRKRFT zurückgekehrt sind. MSTRKRFTs Hymnen waren maximal, zerfetzt von Heavy Metal und alles zerstampfenden Synths, aber so ansteckend wie ein Moshpit. Auf ihrem ersten Album seit sieben Jahren scheint das aus Jesse F Keeler (auch Mitglied der Dance-Punks Death from Above 1979) und AL-P bestehende Duo die Absicht zu haben, diese Erinnerungen so lange zu prügeln, bis sie verschwunden sind. Der Sound ist nun turbo-kakophon, denn die beiden Musiker wenden sich von ihrem früheren von Disco oder Hip-Hop geprägtem Stil (auf dem 2006 erschienenen exzellenten Debüt beziehungsweise dem 2009 veröffentlichten Nachfolger Fist of God) und rücken stattdessen den 808s der Technoszene von Detroit mit Kettensägen zu Leibe. Es findet sich auf „Runaway“ ein Schimmer dessen, was hätte sein können, denn sein Surren klingt wie ein Motorrad, das über schwarzen, von der Sonne erweichten Asphalt flitzt, angetrieben von einem “doo-doo-doo” Pop-Hook. Im Vergleich dazu ist der Rest - Dentalreiniger-Klänge, die den Hörer zusammenzucken lassen, auf „Little Red Hen“, wütender, „hardcore punk-rave“ ohne den geringsten Ansatz von Melodie („Go On Without Me“), schrille Horror-Synths („Death in the Gulf Stream“) – roher, primitiver apokalyptischer Lärm, der als Begleitung einer Licht- oder Feuerwerkshow dienen könnte, aber als reines Hörerlebnis wenig hergibt.

 

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