Ich vermisse die Zeit, da die allermeisten Waffen in Videospielen völlig durchgeknallt und oft geradezu unmöglich waren. Sicher, die Battlehomes und Medalfronts, die heutzutage das Shooter-Genre dominieren, leiben ihre Szenarios, die mit der Realität nicht immer viel am Hut haben, aber ein blick gen Himmel genügt, um zu erkennen, dass selbst die Sonne Tarnkleidung angelegt hat. Deshalb fristet das cartoonartige Gemetzel a la Doom oder Painkiller oder Serious Sam nur noch ein Schattendasein. Verdammt, selbst Far Cry 3 sorgt mit einem ziemlich zahmen Waffenarsenal dafür, dass sein Open-World-Wahnsinn nicht ganz aus dem Ruder läuft. Deshalb ist es schön, nun zu sehen, dass sein ebenfalls zu Tränen neigender Cousin in Sachen Waffen Crysis 3 völlig durchdreht. Die Typhoon feuert allem Anschein nach „500 Kugeln pro Sekunde“ ab. Sein Alt-Feuer sieht verdammt nach einer Art Flammenkatapult aus. Sehen Sie sich an, wie diese Waffe zahlreiche Feinde in blutige Fleischklumpen zerfetzt oder gut röstet.
Das war einfach nur albern. Das erinnert mich daran, dass ich einst in Garry’s Mod ein Schrotflinten-Maschinengewehr mit fast apokalyptischem Kaliber schuf, was positiv ist, sofern Sie nichts dagegen haben, einen kleinen Gott in Händen zu halten, und Furcht für Sie ein völlig fremdes Konzept ist.
Wie immer hat Crytek auch eine ziemlich attraktiv aussehende Umgebung geschaffen. Der Sumpf sieht passend menschenabweisend aus und die optionale Vertikalität ist eine nette Sache. Doch jeder Rest von gruseliger Atmosphäre machte sich sofort von dannen, als die Typhoon damit begann, ihr Ding durchzuziehen.
Dennoch haben die Seven Wonders Videos immerhin bewiesen, dass Cryteks Behauptungen, diesmal sehr verschiedene Umgebungen zu bieten, keine heiße Luft waren. Das soll aber nicht bedeuten, dass es fast schon wie Crysis 1 wirkt, aber… nun ja. Es wirkt anders, aber nicht schlecht.
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