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Kings of the South Seas: Franklin (Albumkritik)

 

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Kings of the South Seas: Franklin (Hudson)

 

 

Als die Mitglieder dieses schrulligen Trios 2014 zum letzten Mal zusammenkamen, überarbeiteten sie Lieder der Walfänger aus dem 19. Jahrhundert für moderne Zeiten – daher auch der Name der Band. Diesmal machen sie nahezu dasselbe mit den Balladen und Bänkelliedern, die aus den Versuchen, eine Nordwestpassage durch die arktischen Gewässer zu finden, hervorgingen. Vor allem werden hier Songs präsentiert, die sich rund um Lord Franklins todgeweihte Expedition des Jahres 1845 drehen. Die verrückte Einstellung, die die Beteiligten zu dieser Mission aufbrechen ließ, und die Entbehrungen, die man bei Fahrten ins Eis erdulden muss, werden durch zeitgenössische Lieder (die zum Teil auch an Bord zur Unterhaltung gedruckt wurden) und die gelegentliche Hymne beschworen.

 

Doch die Kings sind keine konventionelle Folk-Gruppe. Der dröhnende Bariton von Ben Nicholls (von der Seth Lakeman Band) ist eindeutig “in the tradition”, doch die Space-Rock-Gitarre von Richard Warren (ex-Spiritualized) und das jazzige Schlagzeugspiel von Evan Jenkins (The Neil Cowley Trio) sind es nicht. Das Resultat, aufgenommen in einer Missionskirche in Gravesend, ist ein Album, das sich von der Feierlichkeit von „Reason’s Voyage“ über die flirrende Furcht von „Song of Defeat“ bis hin zur „gothic“ Kälte von „The Reindeer and the Ox“ wandelt. Dazwischen sind auch „Alouette“ (ja, genau dieses Lied) zu hören, dessen ursprünglicher hypnotischer Charme, wie er von den kanadischen Komponisten gedacht war, wiederhergestellt wurde, und konventionelle Titel zu hören, etwa „Song of the Sledge“. Eine düstere, aber packende Reise durch die Geschichte der Seefahrt.

 

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